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21. Juli 2003

Roskilde

Ekliges Wetter, aber wir lassen uns nicht aufhalten und fahren nach Roskilde. Das ist nicht etwa eine große Bühne, vor der sich jährlich zigtausende Leute versammeln, um Musik zu hören, sondern ein kleines Städtchen kurz vor Kopenhagen, mit niedrigen Häuschen, einem Kloster und der schönsten Kirche, die ich je gesehen habe - die Domkirche. Wo andere Kirchen eine Krypta bieten, gibt es dort gleich ein ganzes System davon sowie etliche Seitenkapellen, in denen berühmte Häupter zur Ruhe gebettet wurden.

Der Regen wird mittlerweile stärker, wir stapfen aber trotzdem mutig in Richtung Hafen, um uns die Glasgalerie anzusehen. Die stellt sich als ca. 120 m² große Verkaufsfläche heraus, nebst angeschlossenem Glasofen und diversem Glasbläserwerkzeug. Leider gibt es scheinbar keine Anwesenden Gewerbetreibenden, und so belassen wir es bei einem Gang vorbei an den zugegebenermaßen doch recht schönen Verkaufsobjekten.

Da der Regen jetzt konstant eklig bleibt, machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Dabei kommen wir noch an einem netten Laden vorbei: ein im Stil der 20er Jahre gehaltenen Tante Emma-Laden, in dem man neben Gartenwerkzeugen, Holzschuhen, Emailleseifenhaltern u.ä. auch noch alle möglichen Lebensmittel abgepackt nach Gewicht kaufen kann. Meine müden Augen entdecken in einem der Regale ein aus alten Zeiten vertrautes Logo, nämlich das der Altenburger Spielkartenfabrik. Ich greife zu, nehme eine der zwei Packungen aus dem Regal, und tatsächlich - ich habe ein Pokerblatt in der Hand, 52 Karten, mit Jokern, und da steht deutlich "Made in GDR" drauf. Die 10 Kronen (1,50 EUR) ist mir der Spaß allemal wert, und so landet dieses neben einer Packung Lakritze, 400 g Bonbons, 2 Zigarillos u.a. Kleinigkeiten im Rucksack. Der Krämer war sich gar nicht bewußt, daß da 15 Jahre alte Sachen in seinen Regalen schlummern :)

Im Innenhof des Ladens (von dem aus man auch noch in ein kleines Handwerksmuseum gelangt) entdeckt Annett eine Henne nebst Küken. Liebevoll wird unsere Wegzehrung (Kekse) aus dem Rucksack geholt und zerkrümelt. Das führt innerhalb weniger Sekunden dazu, daß sich das restliche Geflügelrudel auf Annett stürzt, in deutlicher "Gib! Mehr!"-Erwartungshaltung. Ich probiere ein paar Nahaufnahmen, aber entweder sind die Viecher zu schnell oder die Kamera zu langsam.

Nebenan befindet sich noch ein ähnlich aufgezogener Fleischerladen, aber 1. ist Annett Vegetarierin und 2. ist der Laden sowieso zu. Ab zum Auto und auf nach Hause, faulenzen.

Roskilde

Innenansicht der Domkirche. Zu meiner Entschuldigung muß ich sagen, daß es ein sehr dunkles Gemäuer ist, und da ich nicht blitzen wollte, durfte ich Belichtungszeiten von 1/6 bis 1/4 Sekunde freihand schießen. Die meisten Fotos sind unscharf, aber ein paar sind doch gelungen.

Die Orgel der Domkirche.

Der Altar.

Eindrucksvolle plastische Malerei. Hier ein Motiv aus der Frontansicht ...

... und hier das gleiche Objekt von der Seite. Alles optische Täuschung, aber perfekt.

Diesen Kopfputz konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen – herzallerliebst! :)

Die Maglekilde, eine der 2 Quellen, auf denen der Aufstieg der Stadt beruht. Diese bringt 15.000 Liter je Stunden ans Licht.

Kampfgeflügel im Innenhof des Krämerladens.

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Alle Fotos © Jörg Hausmann 2003. Sämtliche Urheber- und Nutzungsrechte verbleiben bei mir.