15. Juli 2003

Lejre Forsøgscenter

Annett hat die Tourenplanung für die nächtsen Tage fertig, und weil die Sonne lacht, starten wir zu einer längeren Tour nach Lejre.

Dort befindet sich ein Versuchszentrum für experimentelle Archäologie, in dem vor allem das Leben in der Stein- und Eisenzeit analysiert wird. Auf einem riesigen Freigelände findet man verschiedene Teile des steinzeitlichen Lebens, z.B. eine Fischerhütte, deren Bewohner noch mit beinernen Angelhaken vom handgebeilten Einbaum aus fischen.

Außerdem gibt es ein komplett nachgebautes Eisenzeitdorf, in dem in den letzten 30 Jahren unterschiedliche Bautechnologien ausprobiert wurden. Ein Teil der Hütten ist später wieder eingestürzt, in den jetzigen verbringen dänische Schulklassen ihren Ferienaufenthalt. Dabei leben sie mit den Mitteln der Eisenzeit, Wasser muß von der Quelle geholt werden, es werden Ziegen gehalten etc. In den Hütten selber gibt es mit Fell ausgelegte Holzgestelle zum Schlafen, in der Mitte jeder Hütte brennt ein Feuer und spendet spärliches Licht sowie jede Menge Qualm.

Ein echtes Highlight ist das Opfermoor. Darin haben die früheren Bewohner Teile ihrer Habseligkeiten versenkt, um damit um gutes Wetter, Fruchtbarkeit, lecker Bier und ähnliches zu bitten. Und ganz im Sinne der experimentellen Archäologie hat man rund um dieses Moor Tierkadaver aufgestellt, denn es galt: opferst Du die Beine, den Kopf, den Schwanz und das Fell deines Pferdes oder deiner Kuh, dann gilt das den Göttern wie eine komplettes Pferd oder eine ganze Kuh, und sie sind zufrieden. Alles in allem eine etwas makabere Umgebung, der Gruftis wie wir aber einiges abgewinnen können, z.B. Fotos :)

Annett hat im neueren Teil des Versuchszentrums Vollkontakt mit einer lokalen Miez und ist an diesem Tag deshalb restlos glücklich.

Abends geht es das erste Mal zum Schwimmen an den Strand. Genial! Weit und breit kein Mensch, das Wasser herrlich klar und gut temperiert. Allerdings muß man ca. 50 m weit in die See hineinlaufen, um beim Schwimmen nicht mit den Knien über den Grund zu schrammen. Jetzt fühle auch ich mich richtig wie im Urlaub.

Unterwegs

Schonmal das erste Fossil, an irgendeiner Tankstelle. Ein 1943er Ford.

Das archäologische Versuchszentrum

Etwas wackelige Übergänge durchs Gelände.

Experimentalarchäologenfischer im Räucher- und Wohnzelt.

Das Opfermoor. Huah!

Nochmehr Opfer – im Vordergrund.

Alles echt, wirklich!

Das Eisenzeitdorf aus der Ferne.

Annett bei typischer Hausfrauentätigkeit. Wenn das Mehl fertig gemahlen ist, bekomme ich hoffentlich endlich was zu futtern!

Das auf der Schulter ist übrigens Harald. Er reist seit 3 Jahren mit uns durch die Welt, war schon bei mehreren Wave-Gotik-Treffen und jetzt auch wieder richtig mit dabei.